Thema Antisemitismus
Das Thema Antisemitismus verschärft sich quer durch Europa und hat in den letzten Jahren eine gefährliche Aggressivität angenommen. Mit knapp einer halben Million Menschen lebt in Frankreich die größte jüdische Bevölkerung Europas. Gleichzeitig fühlen sich Jüdinnen und Juden im europäischen Vergleich nirgends so unsicher wie dort.
Laut einer Umfrage unter europäischen Jüdinnen und Juden, die von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) in Auftrag gegeben wurde (2018), sind 77 Prozent der französischen Jüdinnen und Juden der Ansicht, der Antisemitismus habe in den vergangenen fünf Jahren „stark zugenommen“ (zum Vergleich: der Durchschnitt lag bei der in zwölf Ländern durchgeführten Erhebung bei 63 Prozent). Und 60 Prozent der Befragten (im Vergleich zu 47 Prozent im Gesamtdurchschnitt) fürchten, im kommenden Jahr angegriffen oder beleidigt zu werden, weil sie jüdisch sind.
Auch in Deutschland haben antisemitische Angriffe und Beleidigungen auf Jüdinnen und Juden beängstigend zugenommen. Im Jahr 2021 registrierte der Zentralrat der Juden in den deutschen Gemeinden nur noch 91.839 Juden und seit 2005 fallen die Mitgliedszahlen ebenfalls kontinuierlich ab. Deshalb wollen wir einen Schwerpunkt auf diese beiden Länder in Europa legen.
Patrick Nitzsche, Historiker und Antisemitismusbeauftrager der Stadt Bamberg, wird uns über Entwicklungen in beiden Ländern unterrichten und die wichtigsten Fakten zum Thema vorstellen. Anschließend gibt es Raum für Gespräch und Diskussion. Wir freuen uns sehr, dass diese Veranstaltung in
Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft stattfinden wird und laden Sie sehr herzlich dazu ein.
Wann? Mittwoch, 15. März 2023, 19.00 Uhr
Wo? Hofcafé in der Austraße (Nebenraum)